Stellungnahme des Ortsvorstehers von Sorgensen zur Frage, in welchem Ortsteil das nächste Wohnbaugebiet ausgewiesen werden soll.

In der Verwaltungsvolage 2016 0046 heißt es: 

Aus Sicht der Stadtverwaltung hätten wohl alle Ortsteile betrachtet und anhand der Kriterien bewertet werden können. Allerdings gibt es Ortsteile, die – ähnlich wie seinerzeit Weferlingsen – aus Sicht einer Vermarktung eher schlecht geeignet sind. Somit wurden in erster Linie die Ortsteile Ehlershausen, Otze und Schillerslage in die Betrachtung eingestellt. Außerdem wurden – entsprechend der Anfragen und Überlegungen aus den politischen Gremien

auch Sorgensen (vgl. Vorlage 2015 0955) und
- Dachtmissen in die Überlegungen einbezogen
.

Da aus dem Ortsteil Dachtmissen regelmäßig nach der Entwicklung von Wohnbauland im Bereich der im ISEK markierten Flächen “Option“ – Am Mittelfeld“ für den Eigenbedarf – nachgefragt wird, hat die Stadtplanungsabteilung auch diesen Ortsteil in die Betrachtungen einbezogen. Allerdings gilt gerade auch hier die obige Bemerkung zur Vermarktungslage. Insofern und auch unter Berücksichtigung des erforderlichen Aufwands im Verhältnis zur Schaffung von Bauplätzen sollte eine Wohnbaulandentwicklung in 3*) Dachtmissen, wie auch in den anderen kleinen Ortsteilen, entfallen.„ 

Sehr geehrte Damen und Herren,

unter aller gebotenen Höflichkeit, wenn die Stadtplanungsabteilung es wirklich für statthaft empfindet die Ortschaften Weferlingsen und Sorgensen miteinander zu vergleichen, dann vergleicht Sie leider Äpfel mit Birnen. Meine Intension ist es nicht, dass die Ortschaft Sorgensen auf Gedeih und Verderb ein Neubaugebiet erhalten muss, einige Aussagen sind jedoch richtigzustellen.

Sorgensen ist meines Erachtens eine aufstrebende Ortschaft mit eigener Kindertagesstätte, ausgezeichnetem Erholungs-, Aufenthalts- Sport- und Freizeitwert, Rad- Reit und Wanderwegen, lebhafter und geselliger Dorfbevölkerung, fünf aktiv tätigen Vereinen, sehr guter ÖPNV-Anbindung, kurzer Verkehrsanbindung nach Burgdorf, hervorragender Verkehrsanbindung über die B-188neu in Richtung Hannover und über die B-3 nach Celle und vielem mehr.

Die Vermarktung des großen Neubaugebiets „Stegefeldbusch“ mit immerhin insgesamt 23 Bauplätzen hat nach meinen Erkenntnissen reibungslos funktioniert. Schmerzlich zu beklagen sind lediglich die planerischen Fehlleistungen bezüglich der Straßenbreite, die Verpflichtung die Bauplätze teilweise aufzuschütten und die fehlenden Parallel- Anschlusswege im Neubaugebiet zur Straße „An der Schule“.

Somit werden der Fachausschuss sowie die Ratsmannschaft leider mit Informationen versorgt, die möglicherweise in der Gesamtbetrachtung zu falschen Entscheidungen führen.

Als Ortsvorsteher von Sorgensen und selbstständiger Immobilienmakler im Bereich Burgdorf und Umgebung bewerte ich ein Neubaugebiet in Sorgensen als sehr interessant

und gehe von einer zügigen und problemlosen Vermarktung aus. Ferner hören wir von einer Überlastung der Stadtplanungs- und Bauabteilung. Abhilfe könnte hier der Einsatz eines Projektentwicklers der (Volksbank, Stadtsparkasse, Sparkasse) schaffen. Ein Projektentwickler kümmert sich um das gesamte Neubaugebiet, von der Planung über die Vermarktung bis zur Fertigstellung. Die Planungshoheit verbleibt bei der Stadtverwaltung, lediglich die (zu verhandelnden) Erträge aus den Grundstücksverkäufen reduzieren sich.

Ich bitte diese Stellungnahme in die Gesamtbetrachtung miteinfließen zu lassen. Ferner werde ich in meiner Amtszeit als Ortsvorsteher die Bürgerinnen und Bürger der Ortschaft in die Planung mit einbinden und mir einen Eindruck darüber verschaffen wie Sorgensen sich im Laufe der Jahre weiterentwickeln soll.

Abschließend bin ich der Meinung, dass man Weferlingsen mit Sorgensen einfach nicht vergleichen kann. Die Ortschaft Weferlingsen hat einen anderen Charme und wird eben von Bauwilligen anders bewertet als die Ortschaft Sorgensen.

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Schwerdtfeger