Kerstin Idler: Bezahlbarer Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen schaffen

Für die Entwicklung und Erschließung neuer Wohnquartiere muss ganz Burgdorf betrachtet werden. Entsprechende Standortvorschläge sind seitens der Stadtplanungsabteilung zeitnah dem Bauausschuss und dem Rat vorzustellen. Eine weitere Zentralisierung von Bauprojekten für Menschen mit geringem Einkommen in der Südstadt ist gegenüber den Bewohnerinnen und Bewohnern der Südstadt nicht vertretbar. Durch eine Vielzahl planerischer Fehlentscheidungen ist die Gettoisierung der Südstadt weit fortgeschritten. Wir befürchten ferner, dass das Neubaugebiet „Heidenelken“ schwierig zu vermarkten sein wird. Wer zieht schon gerne in unmittelbare Nähe einer Mülldeponie? Eine intelligente Verkehrsanbindung fehlt, nahe Einkaufsmöglichkeiten fehlen. Bereits vor Jahren ist hier ein sozialer Brennpunkt entstanden der offenbar ohne Bedenken der Verantwortlichen noch weiter ausgebaut wird.  Was ist zu tun? Richtige Anreize für Investoren schaffen. Die Wohnungsbauförderung ist seit langem schon kein Kriterium mehr Wohnquartiere zu bauen. Lange Jahre des Belegungsrechts und der Wohnungsbindung mit überschaubaren Mieten müssen überwunden werden. Nach Ablauf des Belegungsrechts wollen Investoren entweder höhere Mieten erzielen oder die vorhandenen Wohneinheiten zu guten Preisen verkaufen. Wichtig für Investoren: die Lage, die Lage und nochmals die Lage, sowie ein Ausblick darauf wie sich das nähere Umfeld seitens der Stadtplanung in den nächsten Jahren entwickeln soll. Eine gute Vermarktung von Wohneinheiten oder die Erzielung höherer Mieten in der Südstadt erscheint wegen der oben genannten Gründe auf Jahre nicht gegeben.

Wie bereits von verschiedenen Seiten gefordert, unterstützen auch wir die Auffassung, 
dass Wohnraum, der zurzeit für Flüchtlinge errichtet wird, einer vernünftigen Nachnutzung zugeführt wird. Das bedeutet, die Wohnungen müssen so gebaut werden, dass sie anschließend von Menschen mit geringen Einkommen bezogen werden können. Dazu beitragen könnte die Stadt dadurch, dass sie eigene Grundstücke für die Bebauung zur Verfügung stellt, ohne dabei einen zu hohen Gewinn anzustreben. Es sollte genügen, wenn einschließlich der Erschließungskosten ein angemessener Grundstückspreis gefordert wird.