Keine Einsparung, aber hoher Aufwand durch neue "Sommerkita"?
Mario Gawlik, Vorsitzender der FDP Burgdorf-Uetze und Stellv. Ortsbürgermeister von Schillerslage ist skeptisch, dass die Einführung von Schließzeiten in den Sommerferien bei den Kindertagesstätten zu relevanten Kosteneinsparungen führt. Vielmehr befürchtet er, dass das nun mit dem Personalrat - ohne Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - ausgehandelte Verfahren, einen erheblichen Verwaltungsaufwand in den Kindertagesstätten zur Folge haben wird.
Seit Jahren weisen die Haushaltssatzungen der Stadt Burgdorf erhebliche Fehlbeträge aus und die Kommunalaufsicht stellt immer wieder fest, dass die dauerhafte Leistungsfähigkeit der Stadt Burgdorf gemäß § 23 Nr. 1 und 2 KomHKVO nicht gegeben ist. Vor diesem Hintergrund ist die Stadt Burgdorf verpflichtet nicht nur eine Haushaltssatzung, sondern auch ein Haushaltssicherungskonzept zu beschließen.
Für das Jahr 2018 hat die Verwaltung ein Haushaltssicherungskonzept vorgelegt, das in der Ratssitzung vom 14.12.2017 von der SPD und ihren Gruppenpartnern beschlossen wurde. Eine Haushaltssicherungsmaßnahme sieht die Einführung einer dreiwöchigen Schließzeit in den Sommerferien zur Reduzierung von Vertretungszeiten vor, mit der man jährlich 278.900,00 Euro einsparen könne.
Eine Abfrage der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kindertagesstätten, die von einer solche Schließzeit erheblich in Ihrer Urlaubsplanung eingeschränkt wären und unabhängig davon, ob man schulpflichtige Kinder hätte oder nicht, immer für die teuren Sommerferien planen müssten, hat eine breite Ablehnung dieser geplanten Schließzeiten ergeben.
„Ich mache ein großes Fragezeichen daran, dass die nun geplanten Schließzeiten unter dem Stichwort „Sommerkita“ - wie nun argumentiert wird - eine pädagogische Wirkung für die Kinder entfalten“, leitet Gawlik ein und verweist darauf, dass zwar auf der einen Seite das Argument ins Feld geführt wird, dass auch Kinder unbedingt Urlaub von der Kita bräuchten, auf der anderen Seite die Stadt aber auch im aktuellen Konzept weiterhin Plätze in der Ferienzeit bereithält. Alle von Gawlik bisher geführten Gespräche mit Fachleuten, konnten dieser Argumentation nichts abgewinnen.
Die Hauptsorge bereitet Gawlik aber, dass das nun vorgelegte Konzept zu einem erheblichem Verwaltungsaufwand und ggf. Konflikten bei den Fachkräften in den Kindertagesstätten führt.
„Die Aufgabe der Personalplanung liegt laut Rahmenkonzeption bei der KiTa-Leitung.“, stellt Gawlik fest und verweist darauf, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freiwillig für den Einsatz in der „Sommerkita“ melden und jede Fachkraft, die in der Schließzeit keinen Urlaub antreten möchte, sich für einen Arbeitseinsatz bei ihrer zugehörigen Leitung bewerben kann.
„Und wenn dann weniger Kinder als geplant in die Sommerkita kommen, muss der Arbeitseinsatz natürlich aus rechtlichen Gründen zugesichert bleiben und es sollen Organisationsarbeiten geleistet werden.“, erläutert Gawlik und befürchtet, dass diese Zeiten dann aber leider nicht mehr für die Betreuung der Kinder zur Verfügung stehen.
„Das dieses Konzept nicht bei den Fachkräften zur Abstimmung gestellt wurde, spricht aus meiner Sicht Bände.“, meint Gawlik, was er aber gar nicht mehr erkennen kann, ist, wie dieser weitere Verwaltungsaufwand noch zu Einsparungen führen soll. Daher hat er die Verwaltung mittels einer Anfrage aufgefordert, die durch die Einführung der Sommerkita angestrebte Einsparungen explizit und transparent darzustellen.